Ein Festival der Farben! Die Einzelausstellung «Liebe Farbe, Dear Colour,» zeigt neue Objekte und Werke aus dem letzten Schaffensjahrzehnt der Künstlerin Anna Amadio. Sie ist bekannt für ihre grossformatigen Installationen, die sie mithilfe von Folien herstellt, sowie für ihren eigenwilligen und fast verschwenderischen Umgang mit Farbe.
Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona | Anna Amadio | Liebe Farbe, Dear Colour
Liebe Farbe, Dear Colour
Wie der Titel der Ausstellung und der gleichnamigen Monographie schon sagt, sieht man bei Anna Amadio auf den ersten Blick vor allem eins: Farben, Farben, Farben. Ob sie kunstvoll triste Büroräume in farbenfrohe PVC-Folie einpackt, Kakteen einfärbt, Frottagen herstellt – Farben sind omnipräsent in ihren Werken. Ihr Markenzeichen ist aber nicht nur «blosse» Farbe. Amadio sieht die Farbe als Sprache, die in der Buntheit und Vielfalt eine betäubende Lautstärke entwickeln kann. Bunt sind die Werke auf jeden Fall: Für ihre Frottagen hat sie die ganze Palette der zur Verfügung stehenden Farben verwendet – 124 pigmentechte Stifte. Amadios Interesse liegt aber nicht unbedingt in der Malerei, sondern primär in der Objektkunst, denn meist arbeitet sie räumlich. Um diese Kombination von Farbe und Objekt zu erreichen, denkt Amadio zwar wie eine Malerin, versucht jedoch in ihren Werken, die Farbe objekthaft darzustellen. Malerisch denkt sie auch im Bezug auf die Ausstellung im Kunst(Zeug)Haus: Die Rapperswiler Landschaft mit dem See hat sie zur Auswahl der ausgestellten Kunstwerke inspiriert.
Bezug zu Rapperwil-Jona
Amadio hat sich also für einen Bezug der Ausstellung zur Region entschieden, obwohl es ihr ähnlicher sähe, eine Installation mit Bezug zum speziellen Raum im Kunst(Zeug)Haus herzustellen. Man könnte also die drei Werke der Serie «Malen am See», in Acryl und in Mischtechnik erstellt, beinahe als Hommage an die Rapperswiler Landschaft mit dem Oberen Zürichsee sehen. Darin sind die Farben blau, gelb und grün zentral. Peter Stohler, Direktor Kunst(Zeug)Haus, ist fasziniert über eben diesen Umgang mit Farbe: «Anna Amadio arbeitet oft sehr bunt, was man auf den ersten Blick ja mit Fröhlichkeit in Verbindung bringt. Dann schleicht sich aber in vielen Arbeiten auch ein Gefühl der Bedrängnis ein. Diese Doppelgesichtigkeit finde ich sehr interesssant».